Hochwasserschutz und Schutz vor Starkregen.

Die Hochwassergefahr

Die Hochwasserereignisse der vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig Hochwasserschutz ist. Das Stadtgebiet Coesfeld ist von der Berkel und den kleinen Bächen wie z. B. Bühlbach, Fegetasche, Hornebach, Tüskenbach, Brinker Bach und Kalksbecker Bach durchzogen. Neben der Berkel können auch diese Bäche sich entwickeln und über ihre Ufer treten. Gebäude, die eben noch weit vom Bach entfernt standen, sind dann u. U. von Wasser umgeben. Den aktuellen Pegel der Berkel oberhalb von Coesfeld ist permanent abrufbar (Berkel Pegel Lutum).
Risiken durch Hochwasser gab es immer und wird es immer geben. Mit unserer Arbeit verfolgen wir auch das Ziel, besser mit diesem Risiko umgehen zu können und somit auch Menschen, Umwelt, Wirtschafts- und Kulturgüter vor den Gefahren durch Hochwasser zu schützen.
Aktuell wird im Rahmen der ökologischen Gewässerentwicklung der Berkel parallel der der Hochwasserschutz in Coesfeld neu bewertet.
Neben der Errichtung und dem Betrieb der Hochwasserschutzeinrichtungen z.B. Hochwasserrückhaltebecken oder Entlastungsbauwerken kommt dabei der Kartierung von Risiken sowie der Information der betroffenen Bürgerinnen und Bürger eine zentrale Bedeutung zu. Für Bereiche in Coesfeld, in denen signifikante Hochwasserschäden auftreten können, sind vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten erstellt worden. Diese Karten enthalten Informationen zu den Flächen, für die potenziell ein Hochwasserrisiko besteht.

Starkregen und seine Folgen

Nass ist nicht gleich nass, auch wenn es für die Opfer von Überflutungen meist nicht von Bedeutung ist, woher das schädigende Wasser kommt. Ein ebenso großes Schadenspotential ist mit Starkregen verbunden, der zu urbanen Sturzfluten oder aber Rückstau aus der Kanalisation führen kann.
Starkregenereignisse treten lokal auf und treffen selten eine ganze Region. Der Starkregen kann dann längere Zeit in einem kleinen Gebiet fallen und enorme Hochwasser produzieren.
Generell ist Starkregen ein Phänomen, das hauptsächlich im Sommerhalbjahr auftritt, wie zuletzt 2013 und 2018 bei uns in Coesfeld.
Kanalnetze können für solche Starkregenereignisse nicht ausgelegt werden. Die Niederschlagswassermengen können daher nicht immer vollständig aufgenommen werden, sodass es zur Überflutung von Straßen, Gelände und Gebäuden kommen kann. Hiergegen muss sich jeder Grundstückseigentümer durch sinnvolle Kombinationen von Maßnahmen, die von der individuellen Lage und Gestaltung der baulichen Anlage abhängig sind, schützen.

Schutz bei Starkregen und Hochwasser

1. So kann Wasser in ein Gebäude eindringen

Bei einem Starkregenereignis kann das Wasser auf unterschiedlichen Wegen auf ein Grundstück oder in ein Gebäude eindringen: Auf der Erdoberfläche abfließendes Regenwasser kann über tiefer oder ebenerdig liegende Gebäudeöffnungen (z.B. Türen, Treppen, Lichtschächte oder Garageneinfahrten) in ein Gebäude eindringen. Das Wasser im Kanal steigt an und drückt durch den Hausanschluss in den Keller. Wenn keine Rückstausicherung vorhanden ist, kommt es zur Überflutung. Achtung: Ein Keller ohne Rückstauschutz kann auch bei leichten Regenfällen oder trockenem Wetter überflutet werden. Es kann nach Starkregen oder während lang anhaltender Nässeperioden zu einem Aufstauen von Sickerwasser am Gebäude kommen. Dieses Wasser kann in Ihr Gebäude eindringen oder für feuchte Wände sorgen Bäche können schlagartig anschwellen und bebaute Gebiete überfluten.

2. Typische Schäden als Folge von Starkregen

Starkregenereignisse treten ohne Vorwarnung ein und können enorme Schäden verursachen. Wenn kein ausreichender Schutz gegen das Eindringen des Wassers vorhanden ist, möchten wir auf folgende möglicherweise auftretende Schäden hinweisen:

Überflutung von Souterrainwohnungen, Kellerräumen und Tiefgaragen

Überflutung des Erdgeschosses bei besonders gefährdeten Gebäuden

Überflutung von Gärten und Terrassen

Beschädigung der Gebäudesubstanz

Aufschwimmen von Öltanks und Ölschäden.

3. Wasser vom Gebäude fernhalten

Gebäude und Öffnungen fernzuhalten. Dies kann bei Neuplanungen bereits durch eine entsprechende Standortwahl, Wahl der Fußbodenhöhe im Erdgeschoss und eine angepasste Geländegestaltung erreicht werden. Es gilt hier der Grundsatz „Wasser weg vom Gebäude“. Im Bestand sind die Möglichkeiten oft nicht gegeben. Hier kann der Wassereintritt mit Hilfe von Bodenschwellen, Mauern oder Aufkantungen vermieden werden.Das Ziel bei der Abschirmung des Gebäudes ist es, das bei Starkregen zufließende Wasser von dem

4. Gebäude geeignet abdichten

Im Bestand kann die Abdichtung eines Gebäudes einfacher zu realisieren und deutlich kostengünstiger sein als eine aufwändige Geländemodellierung oder nachträgliche Aufkantungen im Außenbereich. Voraussetzungen sind allerdings eine ausreichende Standsicherheit des Gebäudes und eine wasserbeständige Außenhülle. Außerdem müssen die Abdichtungen regelmäßig gewartet werden, um eine einwandfreie Funktion sicherzustellen.
Trotz Schutzvorkehrungen verbleibt immer ein Risiko, dass Ihr Haus oder Ihre Wohnung trotzdem überflutet werden. Um hierfür vorzusorgen, bilden Sie finanzielle Rücklagen oder erwägen Sie den Abschluss einer Elementarschadenversicherung. Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und der Internetseite des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV).
 
Umfassende weitere Informationen zum Thema Starkregen bietet auch der Leitfaden des Bundesinstitut für Bau-, Stadt. und Raumforschung.

„Hochwasserschutz ist ein Thema, das sich immer stärker in den Fokus drängt.
Wir erarbeiten Strategien die Starkregenereignisse der Zukunft sicher zu bewältigen.“
Rolf Hackling, Betriebsleiter · Jan Wilm Wenning, Abteilungsleiter Planung und Bau